Star Wars 3D-Druck – Blaster DL-44 von Han Solo

Hallo zusammen,
ich habe zwischenzeitlich ein weiteres 3D-Druck Projekt angefangen und sogar beendet. 🙂
Aber warum habe ich jetzt noch was gedruckt, ist der R2D2 denn schon fertig? Nein, der ist leider noch nicht fertig, aber zum einen war es mir irgendwann etwas langweilig, wenn der 3D-Drucker bzw. mittlerweile beide 3D-Drucker den ganzen Tag laufen, aber man noch nichts Fertiges in den Händen hält oder etwas weiterverarbeiten kann und zum anderen lasse ich die Drucker nicht laufen, wenn niemand zu Hause ist und ich im Moment nur Teile vom R2D2 zu drucken habe, die ich dann in der Zeit nicht geschafft hätte. Also lag es auf der Hand, dass ich noch ein weiteres Projekt brauche. Die 3D-Drucker dürfen sich ja auch nicht langweilen, wenn sie tagelang nicht laufen. 🙂

Ein paar Fakten zum Projekt

Druck: Blaster DL-44 von Han Solo

Bezugsquelle: Thingiverse – https://www.thingiverse.com/thing:1915956

Schwierigkeitsgrad: Einfach (Anfängergeeignet)

Menge an Filament: ~ 330 Gramm

Wie lange habe ich gebraucht?

  • Vorbereitung (u.a. Druckdateien erstellen über Cura): ~ 1 Stunde
  • Druckzeit: ~ 38 Stunden (häng natürlich von den Druckeinstellungen ab)
  • Schleifen, Spachteln und Zusammenkleben: ~ 3 Stunden
  • Bemalen und Nachbearbeitung: ~ 2 Stunden

Macht insgesamt eine Zeit von ca. 44 Stunden für dieses Projekt.

Wie gehe ich so ein Projekt an?

In meinem Beitrag zum R2D2 (3D Druck Megaprojekt – Ich druck mir einen R2D2) bin ich darauf etwas näher eingegangen. Hier nochmal in aller Kürze zusammengefasst:

  • laufende Nummer
  • Teilbezeichnung
  • Druck erfolgt
  • Layer (Schichtdicke)
  • Infill (Fülldichte)
  • Anzahl an Wandlinien
  • Nozzle
  • Druckdauer
  • Filamentmenge

Zusätzlich solltet ihr euch noch festhalten, woher ihr die Dateien habt (genauer Link), da man auch hier manchmal die Übersicht verlieren kann. Zumindest mir geht es manchmal so. 🙂 Und dann muss man wieder suchen, von wo man die Dateien her hat und welches Modell es war.

Die Einzelnen Schritte der Bearbeitung

Vorbereitung

Ganz am Anfang liegt das Drucken – Falsch. Bitte nehmt euch einen Moment Zeit und legt euch die Tabelle mit den Druckeinstellungen an. Danach könnt ihr gern mit dem Drucken loslegen. Ich erstelle auch nicht erst sämtliche Druckdateien, sondern mache das Stück für Stück. Es kann immer mal sein, dass ich etwas an den Einstellungen ändere, z.B. mehr oder weniger Infill.

Schleifen, Spachteln, Schleifen, Kleben, Schleifen

Nach dem Drucken geht es jetzt erstmal an den ersten Schleifdurchgang. Ich habe mit nem 80er Schleifpapier angefangen. Damit bekommt ihr erstmal die groben Ungenauigkeiten weg. Bei größeren Drucken nutze ich auch einen Multischleifer*. Danach könnt ihr die großen Lücken etc. mit einer Spachtelmasse glätten. Ich nutze dafür NC-Kombi Glättspachtel von presto* und habe mit diesem gute Erfahrungen gemacht. Er trocknet schnell und lässt sich gut schleifen. Nachdem ihr nun auch diese Stellen geschliffen habt, sprüht ihr über alle Teile eine Schicht Spritzfüller. Dadurch werden die letzten Lücken aufgefüllt. Wichtig dabei ist aber, dass der Spritzfüller sich nicht nur in die Lücken legt, sondern auf das gesamte Modell, daher sind die Rillen noch sichtbar. Nach einem erneuten Schleifdurchgang mit feinerem Schleifpapier wird das Modell aber wesentlich glatter. Sofern noch Rillen / Lücken vorhanden, einfach eine weitere Schicht Spritzfüller und erneut schleifen. Ich nutze den Spritzfüller von Alex Flittner Designs*. Weiterer Vorteil vom Spritzfüller ist, dass die Modelle sich besser lackieren lassen.

Hinweis: Schaut euch vorher die Klebestellen bzw. nicht mehr sichtbaren Stellen nach dem Verkleben an. Hier könnt ihr euch Arbeit sparen, da diese nicht verklebt werden müssen. Außerdem habe ich den Griff nicht komplett glatt geschliffen, da dieser einen gewissen Grip aufweisen und wie Holz wirken sollte.

Nach mehreren Spachtel- und Schleifdurchgängen konnte der Blaster verklebt werden, da der Blaster problemlos nach dem Zusammenbau lackiert werden konnte. Bei den meisten Modellen verwende ich eine Mischung aus Heißkleber, Sekundenkleber, Modellbaukleber und Epoxidkleber bzw. 2K-Kleber, je nachdem wie das Modell genutzt werden soll und welcher Belastung die Klebestellen ausgesetzt sind. Da ich kein Cosplay betreibe und der Blaster hauptsächlich zum Anschauen im Heimkino steht, brauchte ich hier nur Heiß-, Sekunden- und Modellbaukleber.

Nachdem die Klebestellen nun wirklich getrocknet sind, schaut bitte nochmal nach, ob ihr nochmal Schleifen und Füllern müsst. Dies war bei mir aber nicht der Fall.

Nachbearbeitung

Lackieren

Da ich nicht wollte, dass der Blaster nigelnagelneu aussieht, sondern schon etwas abgenutzt (wirkt für mich dadurch echter), mussten die Gebrauchsspuren deutlich werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Techniken. Für die Nachbearbeitung und das Lackieren habe ich es mir etwas einfacher gemacht und bin wie folgt vorgegangen:

Für die Lackierung habe ich zu günstigem Baumarkt-Acryllack aus der Spraydose genutzt und das hat meiner Meinung nach super geklappt. Es muss nicht immer zur Airbrushpistole gegriffen werden, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Lackierung 1. Schicht: Zuerst habe ich den gesamten Blaster in Silber lackiert.
Lackierung 2. Schicht: Nach der Trocknung habe ich den Blaster noch in Schwarz überlackiert. Ausnahme: Über die Mündung bin ich mit dem Schwarz nur sehr sehr fein rübergangen (Spraydose sehr weit entfernt gehalten), damit diese hauptsächlich Silber bleibt und nur leicht verrußt/verbrannt aussieht.

Für den Griff habe ich nun das erste Mal zum Pinsel gegriffen (der Blaster war wirklich das erste Modell, bei dem ich das probiert habe). Damit dieser wie Holz wirkt, bin ich auf die Contrastfarbe von Citadel (Farbe Wyldwood)* gestoßen. Die Contrastfarben sind sehr dünnflüssig. Sie laufen daher sehr schnell in die Rillen und trocknen zügig. Dadurch, dass der Griffen nicht perfekt geschliffen wurde, ergibt sich ein schönes Muster. Außerdem ist es wichtig, dass ihr den Griff vorher mit einer helleren Farbe (ich habe dazu Hellgrau genommen) grundiert. Dadurch kann der Kontrast erst richtig wirken. Für die Schrauben am Griff habe ich ein Silber genutzt und diese ebenfalls mit dem Pinsel angemalt.

Gebrauchsspuren herstellen

Als Erstes überlegt ihr euch, wie stark der Blaster abgenutzt sein soll und dann welche Teile / Stellen Gebrauchsspuren haben könnte. Durch die doppelte Lackierung lassen sich leicht Gebrauchsspuren herstellen. Ihr könnt mit einer Drahtbürste* und einer Nagelfeile über diese Stellen gehen und die obersterste Farbschicht (Schwarz) abtragen, sodass die unter Farbschicht (Silber) sichtbar wird. Dadurch entstehen schöne Effekte und die Waffe wirkt realistischer. Ich habe dann noch Akzente mit einem Silber/Hellgrau gesetzt. Ich hatte mir eine kleine Farbsammlung von Vallejo* gekauft und dazu die Farben „Gunmetal“ (wie passend 🙂 ) und „Silver“ genommen. Hierbei habe ich die Technik „dry brushing“ (auch dry brush, Trockenbürsten) genutzt. Dazu wird die Farbe mit dem Pinsel aufgenommen und dann fast wieder vollständig abgewischt, damit nur ganz feine Farbnuancen gesetzt werden können.

Und das war es dann auch schon. 🙂

Zusatz

Wer möchte, kann sich auch noch den passenden Ständer drucken. Ich habe den hier genommen: https://www.thingiverse.com/thing:2459445

Das Ergebnis

Und so sieht das Ergebnis bei mir aus:

Mehr Bilder findet ihr natürlich wie immer auf meiner Instagramseite.

Fazit

Auch wenn ihr jetzt vielleicht denkt, „Oh, das sind viele Schritte. Wie soll ich das schaffen?“, lasst euch davon nicht abschrecken. Für mich war es auch das erste Projekt, bei dem ich zum Pinsel gegriffen habe und mich daran versucht habt. Na klar, es ist nicht perfekt, aber ich bin total zufrieden. Es ist auch wirklich ein Anfängerprojekt, da der Druck und der Zusammenbau, aber auch der Feinschliff nicht sehr aufwendig sind.
Außerdem kann ich es euch wirklich empfehlen, wenn ihr ein großes 3D-Druck Projekt, das sehr langwierig und aufwendig ist, angefangen habt, kann es zwischendurch sehr motivierend sein, kleinere Projekte dazwischenzuschieben.

Material-, Werkzeug- und Zubehörliste

Hier nochmal die Material-, Werkzeug- und Zubehörliste.

Materialliste

Acrylfarbe

Der schwarze und silberne Spraylack habe ich nicht verlinkt. Hier habe ich auf günstigen Acryllack aus der Baumarkt zurückgegriffen.

Kleber (Epoxidkleber)

Kleber (Heißkleber)

Kleber (Sekundenkleber)

Spachtelmasse

Spritzfüller

Werkzeug- und Zubehörliste

Drahtbürsten

Multischleifer

Pinsel

Schleifpapier

Spachtel

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hier sind die Hinweise zum Datenschutz und zu den Widerspruchsrechten aufgeführt.